Schnelle Heilung von Rhagaden

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Rhagaden sind schmale und manchmal auch dicke, spaltförmige Risse in der Haut und treten an stark verhornten Stellen der Fersen, den Fingerkuppen, den Mundwinkeln oder in der perianalen Region – dort auch Fissur genannt – auf. Ursache für das Entstehen von Rhagaden ist eine Überdehnung von Teilen der Epidermis, die in Folge von Austrocknung, Kälte oder hyperkeratotischen Hautkrankheiten wie Psoriasis oder Neurodermitis eine verminderte Elastizität aufweisen. Besonders im Winter sind sie daher ein weit verbreitetes Problem.

Die therapeutische Behandlung von Rhagaden gestaltet sich schwierig, da die Rissbildung schneller voranschreitet als die Geschwindigkeit, mit der die Rhagadenwände wieder zusammenwachsen. Gleichzeitig führen bereits bestehende Rhagaden zu einer vermehrten Verhornung der Haut in diesen Bereichen.

Behandelt man die betroffenen Stellen zur Verbesserung der Elastizität direkt mit fetthaltigen Salben, verhindert man ein Zusammenwachsen der Rhagadenwände. Urea (Harnstoff) -haltige Externa verursachen besonders bei Rissen, die bis in tiefere Hautschichten gehen, ein starkes Brennen.

Folgende Therapie hat sich in dieser Situation seit Jahren bewährt: „Schienen“ Sie die Haut mechanisch. Je nach Hautbereich gibt es verschiedene Möglichkeiten.

An Fersen und Fingerkuppen bietet sich auf Grund der hohen Zug- und Druckbelastung der Einsatz von Sekundenkleber an. Drücken Sie die Rhagade manuell evtl. unter Zuhilfenahme einer zweiten Person zusammen und bestreichen Sie sie mit Sekundenkleber. Halten Sie die Rhagade einige Sekunden zusammen, bis der Kleber ausgehärtet ist. Falls nötig kann eine zweite Schicht aufgetragen werden.

Für diesen Zweck eignet sich auch normaler Sekundenkleber (Cyanacrylat) aus dem Baumarkt. Der wirkt autosterilisierend und ist um einiges preiswerter als medizinischer Kleber, bei dem es sich ebenfalls Cyanacrylat handelt. Bei zusammengedrückter Rhagade ist die Resorption minimal. Kontaktsensibilisierungen gegenüber Cyanacrylaten konnten in all den Jahren der Behandlung nicht beobachtet werden und treten auch sonst nur sehr selten auf. Sekundenkleber ist weder giftig noch brennt oder schmerzt er in offenen Wunden, anders als lösungsmittelhaltiger Kleber wie z.B. UHU. Selbst bei Rhagaden im perianalen Bereich leistet Sekundenkleber gute Dienste.

Wenn möglich fixieren Sie die Stelle anschließend zusätzlich mit einem Streifen unelastischen Heftpflasters (z.B. Leukoplast). Nach entsprechender Einweisung kann der Patient auch selbstständig die beschriebene Behandlung durchführen, bis die Rhagade geschlossen ist. Dies dauert in der Regel nur wenige Tage. Danach erst sollten fettende Salben und Salben mit Harnstoff, deren Anwendung für den Patienten nun schmerzfrei ist, zum Einsatz kommen, um die Haut geschmeidig und dehnbar zu halten und so neue Einrisse zu verhindern.

Zusätzlich empfiehlt es sich bei den Fersen, die Hornschicht mechanisch oder mit Harnstoff-Tretinoin-haltiger Creme (z.B. Ureotop VAS oder Widmer Carbamid VAS Creme) auszudünnen.

Ein großer Vorteil dieser Therapie sind die schnelle Heilung und die niedrigen Behandlungskosten, z.B. im Vergleich zur Behandlung von hyperkeratotisch-rhagadiformen Handekzemen mit Allitretinoin.

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