Kann man für nur einen Euro eine Mahlzeit kochen? Viele können sich das nicht vorstellen, doch es geht! Schwieriger ist es natürlich, wenn man einen Single Haushalt hat. Meine Gerichte sind für die Familie und wenn es 4 Personen sind, so werden meist um die 4 Euro für ein Mittagessen ausgegeben. Der Einkauf richtet sich auch entsprechend nach der Jahreszeit. In der Erntezeit sollte auf Einkochen und Bevorraten nicht verzichtet werden. Das spart weiteres Haushaltsgeld und man weiß wenigstens was drinnen ist.
Wenn man Nudeln im Haus hat, ist man klar im Vorteil. Mit Spaghetti z. B. kann ich so einiges auf die schnelle zaubern. Thunfisch aus der Dose sollte man ebenso immer auf Vorrat haben. Spaghetti kochen und mit Thunfisch vermischen und schon hat man eine Mahlzeit die günstig ist und auch noch schnell geht.
Wie wäre es denn mit einem Schnitzel und Salat für 4 Personen und das ohne Fleisch?
Man nimmt alte Brötchen und macht Semmelmehl. Das Semmelmehl vermischt man mit Ei und
würzt es mit Salz und Pfeffer. Es wird in etwas Butter oder Margarine ausgebacken.
Man nennt es falsches Schnitzel. Auch die Kinder lieben es. Einen Salat dazu
ja, billiger gehts wirklich nicht.
Salate sind im Winter sehr teuer, da greift man einfach auf eingemachte Bohnen zurück und macht daraus einen leckeren Salat. Als Kinder saßen wir immer in der Erntezeit zusammen am Tisch und haben die Bohnen geputzt. Sie wurden anschliessend in eine Bierflasche mit dem Stiel des Kochlöffels gestopft. Die Flaschen hatten einen Klippverschluss mit Gummidichtung. Ich glaube, solche Bierflaschen gibt es heute noch zu Kaufen. Warum nahm man damals Bierflaschen? Weil das Geld für Einmachgläser nicht da war. Naja, Not macht eben erfinderisch…
Beschreibung zur Kochsendung: „Wer nicht arbeitet, soll wenigstens gut essen“, hatte Kurt Meiers Opa im Spaß manchmal gesagt.
Und wohl nicht geahnt, dass genau das für den Enkel dereinst ein großes Problem werden könnte. Denn Kurt Meier – inzwischen Mitte 50 – ist seit Jahren arbeitslos. Ebenso wie sein Freund Uwe Glinka. Beide verbindet die Schwierigkeit, vor der alle Hartz-IV-Empfänger stehen: Wie soll man gut essen, wenn das „Arbeitslosengeld Zwei“ einen täglichen Regelsatz von 4,33 Euro für Essen vorsieht?
Kurt Meier, gelernter Elektriker, und Uwe Glinka, vormals Verkäufer in einem Autohaus, suchten einen Ausweg. Und wurden fündig in ihrem Dorf: Sie erinnerten sich an die sparsame Küche der Landfrauen. Die ließen Kurt und Uwe in ihre Töpfe schauen – und so entstand eine handfeste Rezeptsammlung. Statt den Regelsatz in Fastfood und Tiefkühlpizza zu investieren, kamen die beiden darauf, selber zu kochen: Steckrübeneintopf, Szegediner Gulasch, Rosenkohl mit Kassler. Diese und weitere Rezepte, mit denen Landfrauen früher in der kargen Nachkriegszeit ihre Familien durchgebracht hatten, griffen Kurt und Uwe auf und unterzogen sie einem Praxistest. Akribisch überprüften sie, ob die Zutaten auch mit dem ALG-Regelsatz zu bezahlen sind.
Und so entstand eine Broschüre im Selbstverlag, die sich als Riesenerfolg erweisen sollte: Mehr als 12.000 Stück verkauften die beiden via Internet. Doch das war erst der Anfang, denn ein Kölner Verlag hat nun die Idee aufgegriffen und die beiden unter Vertrag genommen: Sie sollen ein Kochbuch schreiben – mit mindestens 80 Rezepten auf Sparflamme. Dafür soll das Duo Meier und Glinka günstige Gerichte in ganz Deutschland recherchieren.
Die SWR-Reporter Tilo Knops und Kirsten Waschkau haben die beiden ein Vierteljahr lang begleitet, u. a. auf ihrer Recherchereise zu Landfrauen in Norddeutschland und Baden-Württemberg sowie zum Kirchentag in Bremen, wo die frischgebackenen Krisenköche als Experten auftreten, um zu verraten, wie Kochen nach Regelsatz möglich ist.
Quelle Kochmix