Im alten Kochbuch von 1930 steht folgendes:
Hefekranz/Hefezopf Rezept: Zwei gut gemessene Schoppen lauwarme Milch werden in eine Schüssel gegossen, 4 Esslöffel dicke Hefe dareingeben und dies mit feinem, gesiebten Mehl zu einem Vorteig angemacht, welchen man an einem lauwarmen Ort gut gehen lässt. Nun rührt man ein schwaches halb Pfund Butter mit 5 Eiern etwas ab und gibt dazu ein halb Pfund feinen Zucker. Zwei Prisen Salz, 2 Kaffeelöffel
feingewiegte Zitronenschale, einen Esslöffel gemahlenen Anis, den aufgegangenen Vorteig und noch so viel Mehl, dass im Ganzen gut 3 und ein halb Pfund verbraucht ist und ein nicht gar zu fester Teig entsteht, den man auf ein Backbrett wirft, bis er fein und gatt ist, dann in eine erwärmte Schüssel bringt und zugedeckt an einem warmen Ort aufgehen lässt. Ist er um die Hälfte höher geworden so nimmt man ihn auf das Backbrett und teile ihn in 3 gleiche Teile. Rollt mit der Hand lange Flechten aus, flicht sie zu einem festen Zopf. Legt diesen in Kranzform auf ein Butterbestrichenes Blech und stellt ihn abgedeckt mit einem Tuch, an einen warmen Ort, damit er schön aufgeht. Doch darf er unten nicht zu warm werden, auf dass er nicht in die Breite geht. Nachdem er hoch aufgegangen ist, bestreicht man denselben mit Ei, überstreut ihn mit in der länge geschnittenen Mandeln und sodann noch mit Zucker und bringt ihn ungefähr eine Stunde in einen guten Ofen.
Mal ehrlich gesagt, wer würde heute noch so ein Rezept schreiben wie es vor fast 100 Jahren geschrieben wurde? Genaue Mengenangaben fehlen zumindest und die Sätze verwirren mehr als sie nützen. Ich habe dieses Rezept aus dem Lindauer Kochbuch, Seite 492 abgetippt. Es hat über 750 Seiten.