Diebe kommen bei Nacht, zerfällt der Euro

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In der jetzigen Finanz- und Wirtschaftskrise ist alles möglich. Es ist auch eine Rückkehr zur DMark wieder möglich. Neue Währungen werden nicht angekündigt, die kommen über Nacht. Man hat somit keine Möglichkeit mehr, das Ersparte in Sicherheit zu bringen. So war es schon immer.  Ab und zu plaudert mal einer etwas geheimes aus, doch das mit vorgehaltener Hand. Es passiert immer an einem Wochenende. So auch in den vierziger Jahren:

Am 18. Juni 1948 geben die Militärregierungen über alle Rundfunksender die Durchführung der Währungsreform am Sonntag, dem 20. Juni 1948 bekannt. Zunächst können nur 40,- D-Mark „Kopfgeld“ gegen alte Reichsmark umgetauscht werden. Löhne, Gehälter und Mieten werden 1:1, Sparguthaben 10:1 umgewertet. Besitzer von Sachwerten gehören zu den Gewinnern der Reform. Sparguthaben und Bargeld verlieren dagegen stark an Wert. Mit der Währungsreform entfallen weitgehend auch Preisbindung und Bewirtschaftung. Dieser wichtige Schritt auf dem Weg zur Marktwirtschaft wird von Ludwig Erhard gegen den Willen der Westmächte durchgesetzt. „Der einzige Bezugsschein ist jetzt die Deutsche Mark“ verkündet er.

In den 20 er Jahren erfolgte weltweit ein Wirtschaftsboom, vor allem die Aktien stiegen immer weiter. Das alles war mit einer schnellen Überschuldung verbunden. Im Jahr 1929 kam es dann zuerst in den USA, dann weltweit zum Crash – die Wirtschaft brach regelrecht zusammen. Es kam zu einer großen Deflation. Erst durch die einsetzende Rüstungsindustrie und den darauffolgenden Weltkrieg konnte die Wirtschaft (insbesondere in den USA) wieder zum Laufen gebracht werden. Dieser Krieg mit seinen immensen Kosten konnte jedoch von allen Seiten nur über hohe Schulden und eine verdeckte Inflation bezahlt werden. Verdeckte Inflation deshalb, weil offiziell die Preise zwar festgesetzt waren, jedoch in Wirklichkeit wegen der Warenknappheit nur auf dem Schwarzmarkt real etwas erworben werden konnte. Dort waren die Preise dann um ein Vielfaches höher, als die offiziell festgesetzten Werte. Durch den verlorenen Weltkrieg wurde dann nach dem Krieg in Deutschland schnell klar, wie wertlos die Währung eigentlich war – niemand war mehr bereit, für die offensichtlich wertlose Währung Ware zu liefern, das Geld verlor die Akzeptanz in der Bevölkerung. Erst durch die Währungsreform konnte die Wirtschaft wieder zum Laufen gebracht werden.

Seither hat sich unsere Wirtschaftsleistung massiv gesteigert. Noch nie in der Geschichte wurde durch den technischen Fortschritt soviel Realkapital in solch einer relativ langen Friedenszeit (fast 60 Jahre seit der Währungsreform!) aufgebaut. Vergessen wurde jedoch, daß dies alles über Schulden finanziert wurde. Wir haben also heute eine gewaltige Überschuldung und durch die lange Produktion von Realgütern einen gesättigten Markt. Die Situation ist also ähnlich der Ende der 20er Jahre – nur noch dramatischer, da viel mehr Realkapital erschaffen wurde und der Markt damit noch gesättigter ist. So einen Waren- und Schuldenüberhang kann keine Inflation ohne vorhergehende Deflation so ohne weiteres auflösen

Es ist also viel wahrscheinlicher, daß vor einer Währungsreform erst noch eine Deflationskrise wie in den 30er Jahren einsetzt. http://www.geldcrash.de/artikel/art-waehrungsreform.htm

Ein Kommentar on "Diebe kommen bei Nacht, zerfällt der Euro"

  • Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Ich habe mich jüngst mit demselben Thema beschäftig. Es stellte sich mir die Frage ob eine hohe Inflation (Hyperinflation) oder eine Deflation schlimmer ist. Betrachtet man die Inflation, so wird man schnell feststellen, dass ein gewisses Maß für die Wirtschaft gesund ist. Steigt diese jedoch über eine gewisse Höhe (Hyperinflation) so ist sie immens bedrohlich. In einer gesunden Wirtschaft wird es immer Konjunkturzyklen geben. Je nach Zyklus herrscht entweder eine Inflation oder Deflation vor. Erst der Eingriff seitens der Staaten / Zentralbanken mithilfe der Geldpolitik führt zum ausufern beider Seiten. Die Ursache für eine hohe Inflation (Hyperinflation) wird immer in der Geldpolitik gelegt. Eine normale und gesunde Deflationsphase (Wirtschaftsabschwung) wird in der Regel nicht zugelassen. Die Zentralbanken versuchen diese Phase mit der Geldpolitik zu umgehen. Die daraus resultierende expansive Geldpolitik stellt die Grundlage für eine Hyperinflation dar. Einer sehr hohen Inflationsphase geht somit meist eine Deflationsphase voraus, auch wenn diese durch die expansive Geldpolitik oftmals nicht zu sehen ist. Ob eine jetzt Deflationsphase oder eine hohe Inflationsphase schlimmer ist, kann meiner Meinung nicht eindeutig beantwortet werden. Bei einer Hyperinflation kann ein Neustart (in der Regel ein Währungsneustart) schneller vonstattengehen. Die Auswirkungen finden hierbei in einem sehr kurzen Zeitfenster statt. Das Endergebnis einer Deflation ist meist nichts anderes … jedoch wird der Crash in der Regel nach hinten verschoben …

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